Wer war Cäcilia ?

Cäcilia von Rom (ca. 200-230 n.Chr.) ist eine christliche Heilige, Jungfrau und Märtyrin der frühen Kirche. Sie ist die Patronin der Kirchenmusik. Ihre Attribute sind die Orgel oder die Geige, das Schwert (als Attribut des Martyriums) und die Rose.

 

Der Tradition zufolge war die heilige Cäcilia eine Jungfrau , die im 3. Jahrhundert n.Chr. in Rom gelebt haben soll. Die Ueberlieferung nach versprach sich die Jungfrau Cäcilia Jesus Christus. Ihre Eltern verheirateten sie jedoch mit dem heidnischen Jüngling Valerianus, mit dem sie dann aber eine Josefsehe führte. Cäcilia bekehrte ihren Mann Valerianus zum Christentum. Wegen ihres Glaubens beteiligten sich diese an der verbotenen Bestattung hingerichteter Christen und wurde daraufhin selbst ins Gefängnis geworfen und hingerichtet. Bei der Verfolgung der Angehörigen der hingerichteten fand man Cäcilia, die ihre Dienerschaft bekehrte, bevor man sie in kochendes Wasser tauchen liess, das allerdings nichts anhaben konnte. Als der Henker daraufhin versuchte, sie zu enthaupten, gelang es ihm nicht, der heiligen Kopf abzutrennen. Sie lebte noch drei Tage lang und verteilte ihre Reichtümer unter den Armen.

 

Ihr mutmasslicher Leichnam wurde im 9. Jahrhundert unverwest geborgen und in der Basilika Santa Cäcilia in Trastevere beigesetzt, die auf der überlieferten Stelle ihres Geburtshauses errichtet wurde. Die Kirche wurde in den folgenden Jahrhunderten weiter ausgeschmückt, unter anderem mit der Fresken von Pietro Cavallini im 13. und der berühmten Skulptur der hingestreckten Märtyrin von Stefano Maderno im 15. Jahrhundert.

Ihr Gedenktag in der katholischen, der orthodoxen, der anglikanischen und den evangelischen Kirchen ist der 22. November.

Am Gedenktag der Heiligen heisst es im Stundengebet in der Antiphon zum Magnificat "Die Jungfrau Cäcilia trug die frohe Botschaft allezeit in ihrem Herzen. Tag und Nacht liess sie nicht ab von geistlichen Gesprächen und vom Gebet".

 

Die Verbindung der Hl. Cäcilia zur Kirchenmusik, insbesondere zum Stundengebet und zum Orgelspiel, die in der christlichen Ikonographie eine grosse Rolle spielt, geht vermutlich auf einen Uebersetzungsfehler zurück. In der Antiphon "Cantantibus organis Caecilia Domino decantabat" missverstand man organis als hinweis auf eine Orgel. Daher wurde Caecilia seit dem 14. Jahrhundert die Orgel als Attribut gegeben.

Die Cäcilienfeiern wurden im 17. und 18. Jahrhundert mit grossen, eigenen Kompositionen begangen. Unter den Komponisten, die dazu Werke beitrugen waren Henry Purcell, John Blow, Jeremiah Clarke, Matthew Greene, Daniel Purcell und Georg Friedrich Händel. Im deutschsprachigen Raum entstand beispielsweise das Werk Cäcilia oder Die Feier der Tonkunst des Komponisten Georg Valentin Röder (1780-1848). Auch Benjamin Britten folgte mit der Hymn to St. Cecilia dieser Tradition.